Wozu ein Businessplan?

Viele Existenzgründer sehen die Erarbeitung „ihres“ Konzeptes leider als das lästige Übel zur Vorlage bei Bank oder Arbeitsamt. Sie selbst brauchen ihn nicht – meinen sie.

 

Fachwissen, Praxiserfahrung und zumindest kaufmännische Grundkenntnisse sind zweifellos Voraussetzzungen für eine unternehmerische Tätigkeit. Das allein genügt aber  nicht. Notwendig sind zudem das Was, Wie und Womit bei ihrer Umsetzung.

 

Der Businessplan ist wichtige und unentbehrliche Grundlage der selbständigen Tätigkeit. Er ist Fahrplan und Richtschnur des späteren unternehmerischen Handelns.

 

Der Businessplan ist quasi das schriftliche Resultat der Gedanken zur Existenzgründung oder Geschäftserweiterung. Die intensive Beschäftigung mit Idee, Bedarf, Umsetzung und Zahlen dient der eigenen Sicherheit. Sie zeigt die Chancen aber auch mögliche Risiken auf. Letztere tragen Gründer und Unternehmer allein – nicht Bank, Arbeitsagentur oder Kammer … deshalb sollte man die Notwendigkeit seiner eigenen Planung und Konzepterarbeitung verinnerlichen.

 

Das schriftlich fixierte Konzept wird gleichzeitig für Dritte erarbeitet – wie aber schon beschrieben, nicht nur für diese. Beispielsweise wird es bei der Beantragung von Darlehen, Investitionszuschüssen, Gründungszuschuss oder Einstiegsgeld benötigt. Der Businessplan dient Banken, Förderstellen und Gutachtern der Beurteilung der Geschäftsidee, ihrer Tragfähigkeit sowie der Gründer- bzw. Unternehmerpersönlichkeit.

Ein Konzept muss selbsterklärend sein

Ein Businessplan muss selbsterklärend sein. Wenn ein Dritter nach dem Lesen des Konzeptes noch viele Fragen zum Gründungsvorhaben hat, dann hat der Plan sein Ziel verfehlt. Versetzen Sie sich beim Schreiben in den späteren Leser. Die Entscheider über Kredit- und Fördermittelvergabe oder ein Gutachter haben nur die Informationen aus dem Konzept. Viele Gründer und Unternehmer lassen Sachverhalte weg, weil diese für sie klar, logisch und schon -zigmal durchdacht wurden. Der Leser hat aber nicht Ihren Kopf – er hat ‚nur‘ den Businessplan! Derartige Lücken können zu einer Darlehensabsage führen.

 

Ein simples Beispiel:

Eine Schneidermeisterin möchte sich mit einer Schneiderei selbständig machen. In die Investitionsplanung nimmt sie alle anzuschaffenden Wirtschaftsgüter auf: Kleiderständer, Schreibtisch, Notebook, Registrierkasse etc.. Sie denkt auch an ihre zwei, in ihrer Wohnung befindlichen Nähmaschinen, die sie in den Betrieb einbringen möchte. Diese nimmt sie jedoch nicht mit in den Businessplan auf – ihrer Meinung nach muss sie daran nicht mehr denken, denn diese Wirtschaftsgüter sind ja schon vorhanden. Ein Banker wird nach dem Studium des Konzeptes eine Finanzierung mit großer Wahrscheinlichkeit ablehnen. Er wird der Meinung sein: Wenn schon das Wichtigste für die Schneiderei, die Nähmaschinen, vergessen wurden, wer weiß was noch alles nicht beachtet wurde. Die Nähmaschinen gibt es zwar – der Banker kennt aber nicht die Wohnung der Gründerin mit den darin befindlichen Nähmaschinen – er kennt nur den Businessplan!

 

Schreiben Sie den Businessplan so einfach wie möglich. Die üblichen Leser sind Kaufleute oder Mitarbeiter einer Verwaltung. Gehen Sie sparsam mit Fachausdrücken um, die nicht zum Allgemeinwissen gehören. Auch hier der Hinweis – lassen Sie einen vertrauten Laien den Plan durchlesen. Versteht er alle Inhalte des Konzeptes und fallen ihm keine Lücken auf, dann ist eine erste Hürde bereits genommen.

Konzepte von Start-ups mit innovativen und technologischen Geschäftsideen enthalten vielfach technische Details und Know-how sowie Forschungsergebnisse. Hier sollte der Businessplan für Nicht-Experten eine allgemeinverständliche Zusammenfassung von Idee, Produkteigenschaften und Nutzen enthalten.

 

Der Plan sollte aus (beschriebenen) Fakten bestehen. Lassen Sie allgemeine Aussagen und Floskeln weg. Bitte nicht ausführlich darlegen, dass Sie Gewinne erzielen wollen, ein enormes Arbeitspensum absolvieren werden und bereit sind Risiko zu übernehmen – was wäre denn die Alternative für Unternehmer? Den Vor- und Nachteilen eines Einzelunternehmens ein Drittel einer A-4-Seite zu widmen verfehlt ebenso den Sinn eines Konzeptes.

Wie sieht ein Businessplan aus?

Der Umfang eines Businessplanes hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ist die Geschäftsidee jedermann bekannt oder muss sie ausführlich beschrieben werden? Sind ausführliche Marktanalysen erforderlich? Handelt es sich um eine Betriebsübernahme, bei welcher zusätzlich zum Konzept (für die Zukunft) eine Analyse des zu übernehmenden Unternehmens Bestandteil des Businessplanes wird?

Es gibt schon Unterschiede ob es sich um ein Startup mit hohem Fremdfinanzierungsbedarf, ‚nur‘ eine Antragstellung auf Gründungszuschuss oder das eigene Konzept ohne Bedarf an Darlehen und Fördermitteln handelt. So können Businesspläne einen Umfang von etwa zehn bis 50 Seiten haben. Ein umfangreiches Werk erfordert eine Inhaltsangabe mit Seitenzahlen und eine Zusammenfassung.

Die Schriftgröße sollte einen Schriftgrad von mindestens 10 haben.

Zur Veranschaulichung und Auflockerung können Diagramme, Fotos und ähnliches eingearbeitet werden.

Komplette Geschäftspläne oder Textpassagen in englischer oder einer anderen Fremdsprache abzufassen setzt voraus, dass dies zum Beispiel von einem Investor in der Form angefordert wird oder die Sprachkenntnis beim Empfänger (Bank, Investor, Förderinstitut) vorausgesetzt werden kann.      

Der Businessplan sollte möglichst ohne Rechtschreib- und Grammatikfehler geschrieben sein. Viele derartige Fehler stellen durchaus -berechtigt oder unberechtigt- ein inhaltlich gutes Konzept in Frage. Es gibt ausgezeichnete Fachleute in Handwerk, Industrie, Gastronomie … – allerding mit Legasthenie. In dem Fall sollte der Geschäftsplan einer vertrauten Person zur Durchsicht und Korrektur gegeben werden.

Welche Inhalte hat ein Businessplan?

Der Businessplan setzt sich aus der Beschreibung der Geschäftsidee (Konzept), der Vorstellung des Gründers bzw. Unternehmers und dem zahlenmäßigen Teil zusammen.

Er trifft insbesondere Aussagen zu:

  • Unternehmen
  • Produkt / Dienstleistung
  • Markt
  • Marketing
  • Organisation
  • Zeitplanung
  • Chancen / Risiken
  • Investitions-, Finanzierungs-, Rentabilitäts- und Liquiditätsplanung
  • Gründer- bzw. Unternehmerpersönlichkeit.

Einzelheiten finden Sie bei unserer Beschreibung der Gliederung eines Businessplanes.

Das eigene Konzept ist nie fertig

Ein Businessplan ist eigentlich nie fertig! ‚Theoretisch‘ müsste er stets der aktuellen Situation angepasst werden. Dies machen Unternehmerinnen und Unternehmen teils unbewusst durch späteres operatives Handeln und Treffen von Entscheidungen. Bei einer Expansion oder bei größeren Folgeinvestitionen bleibt es jedoch nicht aus, trotz des schon bestehenden Unternehmens einen aktuellen Businessplan zu erarbeiten. 

 

Der vor Gründung, Übernahme oder Expansion erstellte Businessplan hilft auch gegen das Vergessen guter Ideen, die eventuell nicht sofort umgesetzt werden können. Speziell im Vorfeld einer Existenzgründung hat man noch Phantasie, Zeit und Muße über alles nachzudenken und Ideen zu entwickeln. Mit Unternehmensstart wird dies meist dem Alltagsleben „geopfert“ und einstige Einfälle gehen verloren. Ein späterer Blick in den eigenen Plan kann das verhindern.

Kostenlose Tipps für Ihren Businessplan

Für die Erarbeitung Ihres Businessplanes aber auch für die Vorbereitung eines Konzeptentwurfes bei Inanspruchnahme professioneller Unterstützung haben wir für Sie  praxisbewährte Anregungen und Tipps zusammengestellt.

Hier finden Sie das Beispiel einer sinnvollen Gliederung eines Businessplanes mit vielen Tipps und Hinweisen zu den einzelnen Konzeptbestandteilen.

Wer hilft bei der Businessplanerstellung?

Die Erstellung von Businessplänen gehört zu unseren Kernkompetenzen. Wir erarbeiten gern mit Ihnen gemeinsam den Businessplan für Ihre Gründung, Übernahme, Ihr Start-up oder Ihre Geschäftserweiterung.

 

Bei Interesse oder Fragen können Sie gern telefonisch unter 03 51 / 4 82 46 29 oder per E-Mail Kontakt zu uns aufnehmen